Der Einladung der Firma Microsoft zu einem Arbeitsgespräch folgten am Mittwoch (14.12.2022) Dr. Beate Brězan, Marko Meschkank und die Projektmitarbeiterin des sotra.app-Teams, Dr. Marion Kremer, sowie Wito Böhmak vom Sorbischen Institut.

Gemeinsam erörterten die Beteiligten, wie der Service für Nutzerinnen und Nutzer der Microsoft-Anwendungen in nieder- und obersorbischer Sprache erweitert werden kann und was Priorität haben sollte.

Orientierung gaben dabei typische Szenarien, zum Beispiel:

Eltern möchten wissen, was im sorbischen Lehrbuch ihrer Kinder steht. Das Fotografieren einer sorbischen Lehrbuchseite mit dem Handy sollte anschließend gleich eine Übersetzung ins Deutsche liefern und diese vorlesen. Sorbische Eltern wiederum möchten, dass die Microsoft Translator App ihr gesprochenes Wort versteht und in Text umwandelt, so dass sie Nachrichten an die Schule, wie z.B. eine Krankmeldung, schon im nächsten Moment versenden können.

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der sorbischen Institutionen und der öffentlichen Verwaltung, die täglich mit Microsoft Office arbeiten und sowohl deutsche als auch sorbische Texte verwenden, sollten sich auf die automatische Spracherkennung verlassen können. Auch sollten Webseiten in beide sorbische Sprachen übersetzt werden können.

Für professionell Übersetzende sollte es möglich sein, das Übersetzungsprogramm eigenständig auf bestimmte Themen und Fachbegriffe zu trainieren.

Freudig überrascht waren die sorbischen Gäste, als Dr. Christian Federmann verkündete, dass Microsoft bereits das erste Sprachmodell für Niedersorbisch entwickelt hat. Im Februar 2023 werden sorbische Sprachkundige die Qualität des Modells prüfen. Darauf folgen die technische Integration in Microsoft Translator und die Freischaltung zur Benutzung, voraussichtlich im Sommer 2023.

Letztlich war auch der Fernunterricht von Schule zu Schule ein Thema und wie dieser datenschutzkonform organisiert wird. Schließlich ist allen bewusst, dass Herausforderungen wie Personalmangel, Wissenstransfer und Inklusion analog und digital zu meistern sind. Und übrigens, reichhaltige Angebote an AGs sind den Kindern auf dem Land so lieb wie denen in der Stadt, also sollten sie die gleichen Zugangschancen haben. Das Dorf kann auch die Großstadt einladen!